Gehorsam oder nicht.

Nabend ihr Lieben,

heute mal ein Thema was ich gerne an euch weiter tragen würde, angeregt durch eine Diskussion unter einem Facebookfoto.

"Grundgehorsam,muss sitzen! Alles andere, sind nur Tricks!"

Rein vom Lernvorgang gibt es für den Hund keinen Unterschied ob er ein Sitz, Apportieren oder den Beinslalom lernt.

Für den Hund machen vielleicht manche Dinge mehr Sinn als andere, aber im Großen und Ganzen gibt es für ihn keinen Unterschied was für einen Lerninhalt er da lernt.

Wichtig für den Hund ist vorallem das "Wie" aber auch das "Wann".

Unter größerer Ablenkung lernt es sich natürlich schlecht und auch die Motivation muss stimmen 😉

Ebenso das Timing in Belohnung etc.

Wie also unsere Technik aussieht dem Hund etwas bei zu bringen ist entscheidend, nicht aber der Inhalt.

Wieso wird dann so ein Brimborium darum gemacht?

Nunja. Die meisten Hundebesitzer nennen die Basisübungen gerne auch Grundgehorsam.

Er wird leider immernoch gleichgesetzt mit Erziehung.

Erziehung ist allerdings die Vorbereitung des Individuums auf sein Leben in der jeweiligen Gesellschaft und nicht der reine Gehorsam, also das Umsetzen von "Kommandos" wie sie oft noch genannt werden.

Alleine die Wörter "Kommando" und "Gehorsam" Transportieren eine Vorstellung davon wie etwas zu erfolgen hat und zwar "ohne Widerrede" und "Punktum".

Beim Gehorsam wird auch kein Fehlverhalten geduldet und Missachtungen von "Kommandos" müssen unter eine Konsequenz gestellt werden.

Also macht quasi nur unser eigenes Denken den Unterschied zwischen Gehorsam und Trick.

Wir alleine stellen die Regeln auf, was ist ein Trick und was ist der wichtige Grundgehorsam?!

Was MUSS sitzen, was kann auch schonmal in die Hose gehen?

Ist euch das auch schonmal passiert?

Der Trick,den "Blödsinn" macht euer Hund mit ohne zu murren, aber das Sitz und Bleib wird immer wieder vom Hund selbst aufgelöst.

Der Ernst den wir also für den Grundgehorsam an den Tag legen, der Nachdruck mit dem viele ihre Signale durchsetzen wollen nehmen der ganzen Übung ihren Reiz, den Spass an der Freude und die Motivation wird eingedämmt.

Viele Hundehalter beschweren sich darüber, niemand kommt aber auf die eigentlich sehr logische Schlussfolgerung: Wenn der Hund die Tricks mit Bravour arbeitet, wieso baue ich dann meine Gehorsamsübungen nicht auf wie einen Trick?

Mit Spass an der Freude, kleinschrittig, motivierend und ohne den Druck, dass es nun aber klappen muss!

Für den Hund gibt es keinen Unterschied zwischen Fuß und Pfötchen geben, es sei denn wir freuen uns für das Pfötchen geben und das Fuß ist ein MUSS.

Der Unterschied besteht alleine in UNSEREM Kopf.

Weil wir bestimmen das gewisse Übungen klappen MÜSSEN, machen wir uns und unserem Hund Druck.

Viele Halter werden jetzt Angst bekommen, weil der Hund dann ja ggf. eben nicht auf das Bleib oder den Abruf oder das Fuß hört.

Aber ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Wenn Tricks eigentlich immer gut klappen, aber der Grundgehorsam oft hapert und ich den Grundgehorsam quasi als einen Trick ansehe und mit genau der Lockerheit an diese Übungen heran trete gibt es da keinen Unterschied mehr und der Hund führ sie genauso liebend gerne und hochmotiviert aus wie einen seiner Lieblingstricks!

Und genau DAS wollen wir doch eigentlich, oder?

Also ihr Lieben, TRICKST ihr schon oder Gehorsamst ihr noch?! 😉